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8.11.2022

Insight 48: Sind wir «too big to be ourselves»?

Hilfe, wir sind gewachsen! Möglicherweise – wie uns das immer wieder anerkannt wird – über uns hinaus? Ist das nun gut oder schlecht? Sind wir noch, wer wir mal waren oder sind wir bereits «too big to be ourselves»?

Alles bleibt anders: Diese Aussage beschreibt das nie endende Anpassen an den immerwährenden Wandel von allem und jedem. Und sie mahnt gleichzeitig, sich selbst zu bleiben. Doch wie kann diese Anpassung in einem Unternehmen organisatorisch gelingen – für alle verständlich abgebildet und kommuniziert? Wird aus dem kleinen Häuschenpapier einfach immer das nächstgrössere? Oder wird der Stammbaum einfach immer breiter und länger?

Stammbaum oder Häuschen 

Zugegeben, beide Darstellungen versprühen ihren ganz eigenen Sexappeal: Die Häuschen-Darstellung sieht mathematisch aufgeräumt aus – der Stammbaum ordnet gleichzeitig hierarchisch wie auch thematisch. Doch bilden diese beiden Darstellungen wirklich das echte Leben im Unternehmen ab?

Wenn wir ein Unternehmen als lebendigen Organismus* verstehen, dann suchen wir doch nach dem Bauplan der Anatomie (Organigramm), der Physiologie (Prozesse) und der Neurologie (Organisation des Funktionierens und Informierens). Ausserdem würde es helfen, wenn der immer gelobte König Kunde, der oft beklagte Wettbewerb und der selten geliebte Wandel ebenfalls abgebildet werden könnten.

Geht nicht! – lautet die gängige Antwort. Geht doch! – sagte Stafford Beer und entwickelte das Viable System Model VSM, das Modell lebender Organismen, übertragen auf ein lebendiges, soziales System: das Unternehmen. Alle oben genannten Aspekte können in diesem Modell – bei uns als Getriebe dargestellt – abgebildet werden. Es bleibt grössenunabhängig immer genau gleich verständlich. Darüber hinaus räumt es endlich mit unserem verkorksten Verständnis von Hierarchie auf: Es macht klar, dass Hierarchie ein Naturgesetz der Informationsverarbeitung ist und nicht auf institutioneller Macht beruhen darf, sondern auf Kompetenz (umsetzungsfähig verstandener Information).

Hierarchie bewegt (sich) 

Deshalb ist Hierarchie nicht starr, sondern flüssig – zumindest zähflüssig. Wer «den Hut auf hat», wird vom aktuellen Engpass, von der aktuell zentralen Frage, definiert. Der Hut wird also wechselweise immer wieder von jemand anderem getragen. Dieses Verständnis wiederum hat für das Funktionieren des Ganzen eine fundamentale (Aus-)Wirkung: Das Unternehmen wird von unten organisiert und entwickelt. Von oben wird es gesteuert und aus seiner Mitte funktioniert es und entwickelt seine PS.

Genau darum anerkennen wir bei Schreiner48 Hierarchie und kennen eine Kategorie: Mit-Arbeiter:innen, Mit-Gestalter:innen und Mit-Entwickler:innen, die in unterschiedlichen Aufgaben ihren individuellen Beitrag zum Ganzen leisten. Und die dabei wechselweise mal den Hut auf haben und mal nicht.

*Wenn wir selbst und alle Bausteine, die uns zur Verfügung stehen, der Natur entlehnt sind, kann dann die Analogie zum lebendigen Organismus falsch sein? 

Über Insight48

Mit Insight48 wollen wir Farbe bekennen. Wer sind wir? Wie ticken wir? Wir funktionieren wir? Anhand konkreter Beispiele und Fragen aus dem Alltag präsentieren wir hier unsere Antworten und damit unser Wesen. Wie immer und in allem mit sehr viel Herzblut und ohne Bullshit-BlaBla. Aber ebenso selbstverständlich ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit.


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