Lorenz Togni: 48er, Kinesiologe und Masseur
Was muss man sich unter Kinesiologie vorstellen?
Übersetzt heisst Kinesiologie «Lehre der Bewegung». Über Muskeltests findet man heraus, wo es klemmt, sowohl im Körper als auch emotional. Bildlich kann man sich das so vorstellen: Der Patient hebt einen Arm in die Luft, sodass ich Druck darauf geben kann. Hält er dem Druck stand, ist alles in Ordnung, kann er das nicht, ist das ein Signal für Stress. Und den Stress löse ich mit meinen Händen.
Wie sieht eine typische Woche für dich aus?
Ich arbeite zu 50 % als Schreiner und zu 50 % als Masseur. Morgens bin ich in der Werkstatt in Schlieren und am Nachmittag in meiner Praxis in Regensdorf oder in einem Mietraum in der Nähe. Ich massiere auch meine 48er-Kollegen, das mache ich hier in Schlieren. Wir haben dafür extra einen Raum eingerichtet. Aber das mache ich immer nur am Abend. Stell dir vor, du müsstest nach der Massage nochmals einen ganzen Tag arbeiten – das geht nicht. Nach der Massage soll man entspannt nach Hause und sich nicht gleich wieder verspannen.
Was sagen deine 48er-Kollegen zu deinen Massagen?
Die sagen immer, es sei gut. Aber ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen (lacht). Nein, sie kommen ja immer wieder – so schlimm kann es also nicht sein. Ausserdem ist es sinnvoll, wenn man ein akutes Problem, wie zum Beispiel einen eingeklemmten Nerv, gleich lösen kann. Je länger eine Blockade besteht, desto schwieriger wird es, diese zu lösen. Da muss man manchmal schon zwei, drei Mal ran.
Schreiner, Kinesiologe und Masseur – eine ungewöhnliche Kombination, nicht?
Ich sage immer: Beides ist Handwerk. Am Morgen liegt meine Arbeit auf der Hobelbank, am Nachmittag in der Praxis (lacht). Aber im Ernst: Die Aufteilung gefällt mir gut, ich mache beide Berufe wirklich gerne. Aber man wird ja auch älter und, wer weiss, vielleicht arbeite ich in meinen letzten fünf Jahren vor der Pensionierung nur noch als Masseur. Aber soweit plane ich eigentlich noch nicht.
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