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15.6.2020

Rafael Frias: 48er und Quereinsteiger

Rafael Frias zeigte, dass gegenseitiges Verstehen nicht ausschliesslich über die gleiche Sprache stattfindet, sondern auch über eine freundliche, offene Art.
Rafael, du bist aus der Dominikanischen Republik in die Schweiz gekommen. Was hat dich vom Karibischen Meer mitten nach Europa gebracht?

In der Dominikanischen Republik habe ich eine Schweizerin kennengelernt und weil es für sie nicht einfach war, einen Job als Deutschlehrerin zu finden, bin ich ihr in die Schweiz gefolgt.

Ich erinnere mich noch daran, als ich die Dominikanische Republik verlassen habe, war die Temperatur dort 34 Grad, als ich in der Schweiz ankam, zeigte das Thermometer genau 3 Grad – was für ein Start!

Warst du auch schon in deiner alten Heimat als Schreiner tätig?

Überhaupt nicht. Ich arbeitete in einem Hotel und war für das Showprogramm zuständig – so konnte ich meine Leidenschaft für Tanz und Unterhaltung leben. Pünktlichkeit und einen korrekten Umgang – in der Schweiz sehr wichtig – waren auch in diesem Beruf entscheidend.

Kannst du dich noch an deinen Start bei Schreiner48 vor über 11 Jahren erinnern?

Es war eine schwierige Zeit für mich: Ein neuer Ort, ein neues Umfeld, eine neue Arbeit und Deutsch als neue Sprache. Am Anfang hat mich meine aufgeschlossene und freundliche Art gerettet: Wenn ich meine Kollegen nicht sofort verstanden habe, dann hat mich ein freundliches Lachen oft weitergebracht. 

Wie hast du dir die neue Tätigkeit angeeignet?

Zu Beginn hatte ich noch keine Erfahrung für die Arbeit mit Bodenbelägen, aber unterschiedliches Material hat mich schon immer fasziniert. Ich habe alles genau beobachtet und dann nachgemacht. Ich habe mich von 0 hochgearbeitet und bin jetzt vor allem im Bereich Teppich spezialisiert.

Was gefällt dir an deinem Arbeitsalltag?

Ich gehe jeden Tag sehr motiviert zur Arbeit, denn es ist nie eintönig oder langweilig. Jeden Tag gibt es einen anderen Bodenbelag zu verlegen: Einmal ist es Parkett, dann Laminat oder Teppich. Diese Abwechslung mag ich sehr – auch beim Tanzen gefällt es mir, wenn immer etwas läuft. Für mich sind aber auch meine Arbeitskollegen enorm wichtig. Sie haben mir in der Zeit, als meine Deutschkenntnisse noch nicht so umfangreich waren, unterstützt und mich gleichzeitig diszipliniert immer Deutsch zu reden. Nur so kommt das Gefühl für die Sprache und ein besseres Verständnis für alles.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Ich habe mir gerade in der Karibik ein Haus am Meer gekauft für die Zeit nach meiner Pensionierung. Das Haus hat Marmorböden, in meinem Zimmer plane ich einen Parkettboden – das ist dann mein persönliches Andenken an die Schweiz. Schliesslich ist die Schweiz mir sehr ans Herz gewachsen und ich fühle mich zur Hälfte als Schweizer. 

Alle reden ja vom «American Dream» – aber ich lebe gerade den Schweizer Traum.

Was würdest du an der Schweizer Mentalität ändern, wenn du könntest?

Eigentlich nichts. Ausser der Eigenschaft, dass man sich auch etwas zutraut, nicht erst wenn man die Fähigkeit perfekt beherrscht. Mut und Lockerheit werden oft belohnt. 

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