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Seine Autos nehmen im hauseigenen Spritzwerk Farbe an.

Die Logos auf der Karosserie hat Rolf sorgfältig ausgewählt. Sie stehen für ein Hobby, eine Geschichte oder gefallen ihm einfach.

15.7.2019

Rolf Egli: 48er und Modellrennsportler

Feierabende verbringt er gerne im Bastelraum, an Wochenenden findet man ihn auf der Rennstrecke. Dort lässt er seine Modellautos blitzschnell über den Asphalt flitzen.
Dein Hobby ist Modellrennsport. Was baust du genau?

Ich baue Modellautos zusammen, die sind meistens im Masstab 1:5. Am liebsten Fahre ich mit meinem Truck, der ist 1:6. Die Autos fahren mit Benzin oder Elektromotoren und haben bis zu fünf PS – so fahren sie etwa 80 bis 120 km/h. Rund eine halbe Stunde kann man damit fahren, bevor der Tank leer ist. 

Zu Hause habe ich eine Vitrine, in der ich ganz spezielle Stücke ausstelle – nämlich die mit aussergewöhnlichen Schäden. Mit den anderen gehe ich an Wochenenden auf die Rennstrecke in Sitterdorf, TG. Um 9.00 Uhr bin ich meistens schon dort, mit drei Fahrzeugen im Gepäck – zwei Tourenwagen und meinem Truck. Der ist mein Favorit. In meinem richtigen Auto habe ich immer Ersatzteile und Werkzeuge dabei, für den Fall dass etwas kaputt geht. So kann ich den ganzen Tag dort verbringen und Rennen fahren.  

Wie muss man sich das vorstellen? 

Das ist eine echte Rennstrecke – wie bei der Formel 1 – einfach in klein. Wir sind meistens etwa 20 Leute, die Rennen fahren. Man kennt sich vom Sehen und verabredet sich spontan wieder für den nächsten Tag auf der Rennstrecke. Bei offiziellen Rennen, wie an den Schweizermeisterschaften, kann man auch Preise gewinnen – einige Pokale stehen schon in meiner Sammlung. Einmal habe ich zwei Rennen in Folge gewonnen. Und ein anderes Mal lief es wirklich schlecht, dann bin ich noch vor der Rangverkündigung nach Hause gegangen. Doch als ich am nächsten Tag wieder hin bin, hat der eine zu mir gesagt «He du, du hast deinen Pokal vergessen!». Da hatte ich doch tatsächlich gewonnen! (lacht)

Wie lange baust du an einem Auto?

Die Autos sind schnell zusammengebaut, das dauert nicht länger als zwei Stunden – aber das Einstellen, das braucht eine Menge Zeit. Damit wirst du nie fertig. Meine Bausätze kaufe ich übrigens im Hobbyshop Hässig in Wohlen, dort sind sie oft günstiger als in anderen Modellbauläden. Das Geld, das ich dabei spare, gebe ich für neue Reifen oder Tuning-Artikel aus. Zuhause habe ich einen grossen Hobbyraum und meinen eigenen Spritzraum eingerichtet. Wenn ich in meinem Hobbyraum bin und an den Autos arbeite, kann ich komplett abschalten und vergesse alles um mich herum. 

Welche Fähigkeiten braucht man dazu? 

Keine speziellen – man muss einfach trainieren, trainieren, trainieren und Geduld haben. Ich mache das jetzt schon seit 20 Jahren und bin immer noch Amateur. (lacht) Wenn ich meine Runden fahre, messe ich meine Zeit. Normalerweise dauert eine meiner Runden 20 Sekunden, aber manchmal auch dreieinhalb Minuten, weil ein Rad durch die Luft fliegt oder mein Auto in die Wiese ausbricht. Die Experten hingegen haben Abweichungen von nur Zehntelsekunden – und das konstant. 

Gibt es ein Auto, dass du in Zukunft gerne bauen möchtest?

Ja eigentlich schon – aber dieses Auto gibt es nicht im Handel. Da müsste ich die Karosserie komplett selber herstellen. Das wäre dann mein eigenes Auto, der Saab 9-3 Kombi in Schwarz. 

Was machst du mit den Autos, wenn kein Rennen ist? 

Einmal im Jahr zerlege ich meine Autos in ihre Einzelteile, bis auf die letzte Schraube. Die Aluteile poliere ich mit der Maschine, den Rest reinige ich gründlich von Hand. Im Anschluss muss alles wieder zusammengebaut und richtig eingestellt werden – das braucht viel Zeit. Und manchmal habe ich gar keine Lust, daran zu arbeiten. So gibt es auch Wochenenden, an denen ich einfach eine Couchpotato sein kann.

 

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