Der Lernende hat sich ein eigenes Traumpult mit viel Stauraum gebaut.
Andreina hat gleich zwei Möbel gebaut: ein TV-Tisch und ein Wandregal.
Bei diesem exotischen Holz muss jeder Produktionsschritt sitzen.
Das ist nicht das erste Bett, das Basil in seiner Schreiner-Karriere baut.
Ein ausgeklügelter Mechanismus, den sich Basil selbst ausgedacht hat.
Vom Pult zum Bett: Die IPA-Projekte unserer Abschlussklasse
Den Lehrabschluss zum Greifen nah, galt es nun, die zu absolvieren. Andreina Ryter, Basil Steiner und Guy Häring stellten sich dieser Herausforderung: Innerhalb von 80 Stunden und einem Materialbudget von 2800 Franken planten, konzipierten und stellten sie ein eigenes Möbelstück her. Das Sahnehäubchen? Sie werden das Projekt am Ende behalten und mit nach Hause nehmen dürfen.
Ein Pult für Homeschooling
Guys Projekt für die IPA ist von praktischer Natur. «Erst durch Corona und das viele Homeschooling ist mir klar geworden, dass ich ein richtiges Pult mit viel Stauraum gut gebrauchen könnte.» Gesagt, getan! Als Inspiration diente ihm ein Pult aus dem Schreiner48-Büro. Ein ambitioniertes Projekt – selbst als beinahe-ausgelernter-Schreiner. «Einer der Low Points war sicher eine Verleimschablone, die ich vorbereitet aber nicht getestet hatte. Da kam ich schon etwas in Stress und musste Ruhe bewahren, um eine geeignete Alternative zu finden.»
Das Endergebnis kann sich sehen lassen: Die sorgfältig ausgearbeiteten Farbkontraste und technischen Details fügen sich nahtlos zu einem einheitlichen Bild zusammen. Nach dem Sommer wird es für Guy Häring direkt weiter gehen: «Ich wechsle in die Schreiner48-Filiale in Pfungen. Dort absolviere ich unter der Leitung von Markus Zimiker unser , was in meinem Fall heisst: Ich bin für die Werkstattproduktion des Standorts Winti verantwortlich und werde schrittweise in die Kundenschreinerei eingeführt.»
Ikea? Nein, danke!
Vor Andreina Ryter liegen gleich zwei grosse Meilensteine: zum einen der Schritt in die Berufswelt nach der Lehre – zum anderen der Umzug in die erste eigene Wohnung. Während andere für ihre Einrichtungsstücke zu IKEA gehen, kann Andreina stolz ihr selbst gebautes TV-Möbel und das dazu passende Wandregal vorweisen. Die aus einzigartigem Zebranoholz gefertigten Möbelstücke stechen gleich ins Auge und vereinen nahezu alle praktischen Fähigkeiten, die man sich während einer aneignet.
«Aus technischer Sicht ist es nicht die anspruchsvollste Konstruktion. Darum habe ich mich für das spezielle Zebranoholz entschieden», erzählt Andreina. Bei einem solchen exotischen Holz muss jeder Schritt sitzen, um es nicht zu verschwenden. Wie es nach der Lehre für Andreina weiter gehen wird, hat sie noch nicht entschieden. «Ich kann mir vorstellen, mich bei einem unserer Holz- oder Beschlägelieferanten zu bewerben. Auf alle Fälle finde ich Schreiner einen der geilsten Berufe überhaupt und ich werde mich davon bestimmt nie komplett abwenden.»
1.60 Meter (noch) ganz für sich allein
Basils Schreinerkarriere begann früh. Zu einem seiner ersten Projekte gehörte ein im Werkunterricht selbstgebautes Bett – das leider nicht lange währte. Seither stand für ihn fest, irgendwann im Laufe seiner Schreinerausbildung ein neues zu bauen. Das fertige 1,60 Meter breite Bett verfügt über einen raffinierten, selbst konzipierten Mechanismus, mit dem sich das Rückenteil je nach Wunsch ausziehen oder wieder verstauen lässt.
«Gegen Ende kam ich schon etwas ins Schwitzen, weil der Mechanismus nicht von Anfang an perfekt funktionierte. Aber da muss man einfach die Zähne zusammenbeissen und durchhalten.» Das Kopfweh habe sich aber komplett gelohnt, denn nun hat Basil ein grosses Bett für sich. «Fast ein bisschen zu gross, es hat kaum Platz in meinem Zimmer», lacht der Jungschreiner. Basils Plan für die Zeit nach der Lehre sind der Zivildienst und nachträglich die Berufsmatura, um später ein Studium in Sozialer Arbeit anzutreten.
Es juckt dich in den Fingern, eigene Projekte zu schreinern? Kein Problem bleibt bei dir ungelöst und du willst was reissen? Bist du aus dem richtigen Holz geschnitzt für Schreiner48? Dann schau auf unserer vorbei.