Schnupperday in der Schreiner48 Academy
Die Luft riecht nach frischen Sägespänen, im Hintergrund hört man Fräs- und Schneidgeräusche der Maschinen. Anstelle von Küchenfronten und Eingangstüren werden heute aber Handyhalter und Schneidbrettli geschreinert. Grund dafür ist der Schnupperday an der Schreiner48 Academy: Rund neun Schnupperlehrlinge sind heute in der Werkstatt in Schlieren und arbeiten konzentriert und motiviert an ihren Aufträgen. , beobachtet kritisch, welche Qualitäten die angehenden Schreinerinnen und Schreiner bereits mitbringen.
Von «weiss noch nicht» bis «felsenfest davon überzeugt»
Leonie ist das einzige Mädchen am und etwas unsicher, ob der Beruf wirklich der richtige für sie ist. «Ich denke aber, dass es ein cooler Beruf ist, weil man nicht die ganze Zeit vor dem Computer sitzt», meint sie. Super, dass sie am Schnupperday ist, findet Josef Gabriel: «Genau darum geht es heute ja. Die Jugendlichen merken in der Werkstatt sehr schnell, ob der Beruf etwas für sie ist oder nicht.»
Für den 19-jährigen Dawit ist allerdings schon lange klar, dass er zum Schreiner ausgebildet werden möchte. In seiner Heimat Eritrea hat er bereits fast ein Jahr lang als Schreiner gearbeitet. Das hat ihm so gut gefallen, dass für ihn nur eine Schreinerlehre in Frage kommt. Auch Conan weiss genau, dass er Schreiner werden möchte: «Schon von klein auf habe ich meinem Vater geholfen, Möbel aufzubauen.»
Voraussetzungen für eine Schreinerlehre
Für eine braucht es nicht nur Kreativität, Fingerfertigkeit, logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen – es wird auch auf die schulische Leistung der Jugendlichen geachtet. Mathematik ist im Schreineralltag besonders wichtig: Denn wer will schon ein schiefes Regal oder schlecht passende Küchenfronten bei sich zu Hause? Ausserdem müssen die angehenden Schreiner belastbar sein. Der Alltag in einer Schreinerei ist rau und nicht ganz ungefährlich.
Nur Platz für die Besten
Am Ende des heutigen Schnupper-Nachmittags erfahren die Jugendlichen, ob sie sich für den Schreinerberuf eignen und sie die Chance auf eine Lehrstelle bei Schreiner48 haben. Pro Jahr sind nämlich vier Ausbildungsplätze zu vergeben – mindestens einer davon geht immer an ein Mädchen.
«Bei manchen Schnupperlehrlingen weiss man direkt, dass in ihnen viel Potenzial steckt. Bei denen sagen wir nach dem heutigen Tag, hey, bewirb dich doch bei uns», erzählt Josef Gabriel. «Und andere werden selber merken, dass sie in einem anderen Beruf wohl besser aufgehoben wären. Ein bisschen Schreinerblut muss schon in ihren Adern fliessen.»
Wer heute das Rennen macht, ist noch offen, aber eines ist sicher: Der Schreinerberuf sorgt auch in der heutigen Zeit für leuchtende Augen und stolze Gesichter.