Holzstaub in der Luft, Maschinengeräusche und gelegentliches Lachen im Raum – und mittendrin Sarina Kündig. Mit Know-how, Engagement und Gelassenheit führt sie als Junior Teamleiterin durch den Alltag bei Schreiner48 – und das mit gerade mal Mitte Zwanzig.
«Ich will nicht einfach Ausbildnerin sein»
Mit zarten 15 Jahren begann Sarina ihre Lehre in der Schreiner48 Academy. Mit einer Goldmedaille an den Sektionsmeisterschaften und einem ausgebauten Wohnwagen als Abschlussprojekt schloss sie vier Jahre später ab. Als sie gefragt wurde, ob sie nach der Lehre bleiben möchte, überlegte sie gründlich. Schliesslich sagte sie zu – unter einer Bedingung. «Ich will bloss nicht einfach Ausbildnerin werden», sagte sie damals. «Das bringt weder den Lernenden noch mir etwas.»
Reingewachsen, drangeblieben, weitergedacht
Heute gibt sie als Junior Teamleiterin ihr Wissen an 11 L ernende weiter, begleitet Schnupperstifte, koordiniert Projekte und rekrutiert jedes Jahr den Nachwuchs. Dazu kommen eigene Projekte und die Weiterentwicklung der Academy. Wie konnte das passieren? Ganz einfach: Sarina ist in die Rolle reingewachsen. Erst übernahm sie Stellvertretungen. Dann betreute sie Projekte mit Lernenden. Und irgendwann war klar: Die Academy passt zu ihr – und sie zur Academy.

«Ich brauche immer wieder neue Challenges»
Voraussetzung für Sarina war, dass sie sich selbst laufend weiterentwickeln kann. Erst arbeitete sie als Werkstattschreinerin an grösseren Aufträgen und wagte sich dann an die Weiterbildung zur Fertigungsspezialistin. Sie blieb jedoch nie lange in der Komfortzone. «Ich brauche immer wieder neue Challenges», sagt sie. Zurzeit besucht sie an zwei Tagen pro Woche die Ausbildung zur Projektleiterin. Die Freizeit wurde dadurch etwas knapper. Volleyball spielt sie nicht mehr, dafür leitet sie Geräteturnen im Verein.
Fehler machen? Erwünscht!
Wer Sarina kennt, weiss: Ihre Führung ist alles andere als autoritär. Vielmehr fördert sie eine Kultur, in der Fehler keine Tabus, sondern Lernchancen sind. «Man muss nicht überall die Beste sein. Wichtig ist, dass man aus Fehlern lernt und gemeinsam Lösungen findet.» Genau das lebt sie in der Academy vor – und ihre Lernenden danken es ihr mit Kreativität, Teamgeist und erfolgreichen Lehrabschlüssen.
Gänsehaut-Momente zum Lehrabschluss
Was Sarina an ihrem Job am meisten liebt? Die Entwicklung ihrer Lernenden zu beobachten. «Wenn ich sehe, wie jemand mit Unsicherheit startet und am Ende mit Stolz seine Abschlussprüfung besteht – das ist der schönste Moment.» Noch besser wird’s, wenn die Lernenden auch nach der Lehre bleiben. «Dann haben wir als Team alles richtig gemacht.»

Holzliebe – auch nach Feierabend
Auch in ihrer Freizeit dreht sich vieles ums Handwerk. Ihren Wohnwagen, den sie für ihre IPA gebaut hat , hat sie weiter ausgebaut. Tisch, Bank und Ofen aus Massivholz kamen dazu. Heute steht das schwere Gefährt auf einem Stellplatz in Arosa – und wird rege als Ferienwohnung genutzt. Im Oktober 2025 nimmt sich Sarina einen Monat frei. Sie zieht um – und baut ihr neues Zuhause komplett selbst um. Wände raus, Boden rein, Küche, Bad, Schränke. Wer braucht schon Handwerker, wenn man selbst eine ist?
48erin mit Fernweh
Sarina will Schreinerin bleiben. Am liebsten bei Schreiner48. «Ich lerne hier ständig Neues, kann mich weiterentwickeln und mit tollen Menschen zusammenarbeiten.» Ein Wunsch bleibt: ein paar Monate reisen – ganz ohne Termine, ganz ohne Arbeit. Geplant für 2027. Bis dahin ist sie mit vollem Einsatz bei uns. Und zeigt, wie vielseitig der Schreinerberuf sein kann.